Nordkurier vom 29.11.2014
Popsongs laufen im Radio oft nur so nebenbei. Werden sie vom Röbeler heartChor gesungen, hört das Publikum aufmerksam zu.
Dass der Gesang vom Röbeler heartChor von Herzen kommt, versteht sich von selbst. Da liegt der Name, der übersetzt Herzchor bedeutet, scheinbar ganz nahe. Wir singen aktuelle Stücke, zu denen es noch keine vorhandenen Arrangements gibt", sagt der musikalische Leiter, Matthias Hübner. Der 38-Jährige ist studierter Musiktherapeut und erarbeitet viele Gesangsvorlagen für den Chor selbst. Das neueste Projekt, an dem sie feilen, ist das Lied von Silbermond „Irgendwas bleibt".
Jeden Donnerstag proben sie in der Alten Synagoge Lieder wie „Hey Brother" von Avici oder „Viva la vida" von Coldplay. Die Mitglieder - rund 35 Sänger gehören zu dem Ensemble – intonieren diese Lieder gerne. „Die Lieder sprechen mich an", sagt Christine Heuler. Die 44-jährige ist seit drei Jahren Mitglied im Chor. Bevor die Probe losgeht, steht sie bei Stefanie Wegner, die erst vor drei Wochen zu den Röbeler Sängern gestoßen ist. „Ich habe im Internet gesucht und bin auf den heartChor gestoßen", erzählt die 39-Jährige. Sie habe sich dann erkundigt und konnte gleich mitmachen.
Den Röbeler heartChor gibt es mittlerweile seit fünf Jahren. Die Mitglieder singen regelmäßig beim Jahresempfang des Röbeler Bürgermeisters, sind beim Volksfest in Malchow dabei und treten auch in der Kirche in Stuer auf.
Matthias Hübner übernahm vor fünf Jahren den alten Frauenchor. Dessen Liederschatz aber nicht. Dafür probt er mit den Mitgliedern - in dem Chor machen auch einige Männer mit - die aktuellen Poplieder. Mittlerweile weist ihr Bestand 20 Lieder auf - damit können sie Konzerte von etwa zwei Stunden Länge bestreiten.
„Es ist eine schöne gewachsene Gemeinschaft", sagt der musikalische Leiter. Dass die Bearbeitung für die Chormitglieder mehrere Stunden in Anspruch nimmt, scheint ihn nicht zu stören. „Der Chor klingt erst dann schön, wenn man die Stücke mehrstimmig macht, wenn sich die Stimmen im Stück entfalten können", sagt Matthias Hübner. Dann setzt er an und „Wir warn zwei Detektive, die Hüte tief im Gesicht" - die ersten Zeilen von Lindenbergs „Hinterm Horizont" erklingen.
Quelle: Nordkurier vom 29.11.2014